Paolo Venturini, Jahrgang 1968, ist in seinem normalen Leben Mitglied der Polizia di Stato. Doch zugleich ist er Ultra-Läufer. Über 20 Ultra-Marathons hat er absolviert. Er sagt: „Der Mensch hat seine Grenzen noch nicht entdeckt. Ich bin dabei, nach den meinigen zu suchen.“ Davon zeugen seine spektakulären Herausforderungen mit Extremen:
Am 19. Juli 2017 lief Venturini in der iranischen Wüste Dash und Lut, dem heißesten Ort der Welt während der heißesten Zeit des Jahres: 75 km von den Hängen der Hochebene von Gandon Berian bis zum Dorf Shafiabad; 11 Stunden und 57 Minuten bei einer Durchschnittstemperatur von 67 Grad und einem konstanten Wind von 55 Stundenkilometern.
Von extremer Hitze zu extremer Kälte: Am 20. Januar 2019 lief der italienische Ultraläufer als erster Mensch 39 km in der Republik Sacha Jakutien (Nordostsibirien), dem kältesten bewohnten Ort der Welt, bei einer unerträglichen Temperatur von 52,6 Grad unter null.
Auf dem Baikal-See steht nun für Paolo ein einsames Rennen über 630 Kilometer an. Das Projekt Bajkal Infinity Ice soll neue Erkenntnisse zur Weiterentwicklung von Sportkleidung für solche extremen Bedingungen bringen. Ein medizinisches Team begleitet den Athleten und erhofft sich neue Aufschlüsse über den menschlichen Körper bei dieser Ausnahmesituation. Zudem soll ein Fernsehteam das Abenteuer dokumentieren.
Über ein Extrem-Abenteuer auf dem Baikal-See hatten in der RUNNING-Ausgabe 1/2021 bereits Stefan Schlett und Wolfgang Kulow berichtet. 400 Eiskilometer hatten die beiden in 20 Tagen zurückgelegt.